Ausgabe 10 - 2004 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Beirat unerwünscht?

Der Beirat für dezentrale Kultur in Mitte hat am 5. November seinen Rücktritt erklärt. Das ehrenamtliche Gremium soll dafür sorgen, daß die Bezirksmittel für dezentrale Kultur in einem transparenten Verfahren vergeben werden; die zuständige Stadträtin hat den Förderempfehlungen laut Satzung zu folgen. Doch das will Kulturstadträtin Dagmar Hänisch jetzt offenbar nicht mehr. Bei der Vergabe der 25000 Euro, die zuletzt für dezentrale Projekte zur Verfügung gestellt wurden – ihnen steht die dreifache Summe gegenüber, die ohne Ausschreibung verteilt wird –, mochten die kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen in der BVV im Juli den Empfehlungen des Beirats nicht mehr folgen. Vier Projekte wurden einfach gekippt, vier weitere mit zusätzlichen Auflagen versehen, bei den nachrückenden Projekten wurden die Voten des Gremiums ebenfalls mißachtet. Die Mitglieder des Beirats fühlen sich umgangen und sprechen von Willkür. In einem Offenen Brief heißt es: „Der Beirat kann sich angesichts dieser Vorgehensweise des Eindrucks nicht erwehren, daß er als empfehlendes Gremium unerwünscht ist." Eine Reaktion von Dagmar Hänisch gibt es bis dato noch nicht.

hb

 
 
 
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