Ausgabe 12 - 2000 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurzkultur

DIENSTbar

Der Kreisverband Friedrichshain hat zum extrem volkstümlichen Preis von 6 Euro eine CD herausgebracht. Eine live-Veranstaltung der DIENSTbar. Zeitgleich erschien die floppy disk oldah mit einer mp3 Datei, zum EVP von sagenhaft einem Euro. Viel Geräusch fürs kleine Geld, grad recht für den Gabentisch.Infos über ohmnoise@gmx.de. oder www.noweb.org/dienstbar.

Machbar

Am Jahrtausend Silvester die Straßen mit Brecht und seiner Tochter unsicher machen! Brechts Gedicht „Freiheit und Democracy oder Der Anachronistische Zug" wurde vor zwanzig Jahren mit Militärlastwagen, Luxuslimousinen und Motorrädern auf die Straße gebracht, die von Sonthofen in Bayern nach Bonn zogen. 1990 zog dieser Zug weiter von Bonn über die Grenze nach Berlin. Silvester 2000 soll er fortgesetzt werden, mit Schildern wie „Für den Kampf aller gegen alle" und „Für die Unsterblichkeit der Gemeinheit". Brechts Tochter, Hanne Hiob, hat die Kunstaktion angeregt und sucht Mitstreiter.
Treffpunkt 21 Uhr auf dem Alex an der Weltzeituhr
Infos: Büro Mahagonny/Anachronistischer Zug www.mahago nny.online.de mahagonny@metropolis.de/
mahagonny@online.de

Unfassbar

„Aljoscha", Alexander Rompe, Sänger und Texter der Gruppe Feeling B, ist tot. Feeling B gehörte ab Mitte der achtziger Jahre zu den DDR-Undergroundbands, die trotz Kritik am Kultursystem Platten bei AMIGA produzieren konnten und auf der Leinwand erschienen (DEFA-Dokumentarfilm „Flüstern und schreien",1988). Nach der Wende folgte die Neuorientierung mit den Alben „Wir kriegen euch alle" (1991) und „Die Maske des Roten Todes" (1992). Rompe gehörte 1990 zu den Gründern von Radio P und versuchte, auch nach dem Weggang von Paul Landers und Flake zu Rammstein, live, mit altem Namen und neuen Musikern, an die Erfolge von Feeling B anzuknüpfen.
Konzert zum Gedenken an Aljoscha Rompe: 12 Bands im Konzert, u.a. mit die anderen, Kesselhaus in der Kulturbrauerei, 19.12. ab 20 Uhr

Haftbar

Kanal B: Film zu IWF-Widerstand „We are creating a cultural movement", eine Parole der Demonstranten zur IWF-Weltbanktagung in Prag.

Die Videogruppe Kanal B hat zwischen dem 26. und 28. September bei den drei Prager Demonstrationszügen gefilmt und sich später mit Gefangenen unterhalten, die über die Haftbedingungen berichten. Der Film ist 28 Minuten lang und ist für 10 DM in verschieden Platten-, Comic- und Buchhandlungen, Videotheken und Off-Kinos erhältlich.

Kanal B - Video Nr. 6 erhältlich z.B. bei Modern Graphics, Cortex, Negativeland, Videodrom, Movimento etc.

Nicht begehbar

Der „Judengang" ist ein historischer Feldweg, der zwischen der östlichen Mauer des jüdischen Friedhofs und den Hinterhöfen der Wohnhäuser an der Kollwitz- und Knaakstraße verläuft. Heute ist der Weg unzugänglich, wird durch zahlreiche Zäune zerschnitten, als Nutz- oder Stauraum verwendet oder der Natur überlassen. Ester Shalev-Gerz hat eine Videoinstallation zum Thema gemacht: 53 Anwohner äußern vor der Kamera ihre Gedanken zum Judengang, der als Stück Geschichte ihre Hintergärten durchquert.
bis 17. Dezember, Prenzlauer Berg Museum, Prenzlauer Allee 227/228

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  Ausgabe 12 - 2000