Ausgabe 07 - 2000 | berliner stadtzeitung scheinschlag |
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SommerkurzkulturveranstaltungskalenderSommerkunst
Jeden Sommer stellen sowohl die Hochschule der Künste als auch die Kunsthochschule Weißensee die Arbeiten ihrer Studenten aus, die in den vorhergehenden Semestern entstanden sind. Jeweils nachmittags kann man sich die neuesten und vielleicht zukünftigen Trends in Malerei, Fotografie und was es da noch so alles gibt, ansehen.
Sommerpause
Ja, das ist ein schönes Wort, aber nicht jeder kommt dieses Jahr in den Genuss des Pausierens. Die Reformbühne Heim & Welt, zum Beispiel, hat sich aufopferungsvoll dazu bereit erklärt, die Berliner Kulturszene auch während des Sommers zu unterstützen und uns auch jeden noch so heißen Sonntag zu versüßen: "Mit Text und Ton das Ohr am Zahn der Zeit."
Sommerkino
Am Freitag, dem 14. Juli beginnt auch im ACUD die alljährliche Freiluftkinosaison. Bis zum 3. September werden auf dem wildromantischen Hinterhof jeweils freitags, sonnabends und sonntags 16 Filme zu dem Motto "Einstellung. Reisen" gezeigt. Es läuft unter anderem "Alles über meine Mutter" von Pedro Almodovar, die Geschichte einer Mutter, die nach dem Tod ihres Sohnes nach Barcelona zurückkehrt, um dort nach dem Vater zu suchen.
Sommerfest
Der Schokoladen in Mitte feiert 10-jähriges Bestehen. Grund genug ein ganzes Wochenende durchzufeiern mit reichlich Kabarett, Lesungen, Musik und Disco. Und das alles kostenlos, aber bestimmt nicht umsonst!
Sommerzone
11 Jahre ist es schon her - der Fall der Mauer. Die gewonnene Freiheit und die verlorene Kunst scheint uns aber immer noch zu beschäftigen. Ersteres ist sicherlich Ansichtssache, doch die Mauergemälde und Graffities sind nicht verloren. Franz John hat die Mauer in ihrer gesamten Länge auf Video gebannt und eine CD-ROM daraus gemacht, die zu einer virtuellen Reise durch reale und imaginäre "Zonen" einlädt.
Sommertheater
Nach erfolgreichen Gastspielen im Probenhaus Mitte und beim Sommerfest an der Humboldt-Uni geht das Klassikermassaker "hamlet.ophelia.andere.idioten" in die Verlängerung. Das Theater puta madre zeigt die respektlose Shakespeare Adaption des öffentlichkeitsscheuen Literaten Brent S. Lichterlohs in der Inszenierung von Jan Dirk Roggenkamp vom 13. bis 16. Juli im Theaterdock.
Sommerseite
Zwei Berliner Künstlerinnen haben sich mit dem Leben auf besondere Weise auseinandergesetzt - Isabelle Borges auf biologischer und Andrea Ebert auf sozialer Ebene. Röntgenbilder liegen Borges´ Ölbildern zugrunde, die sie in ihrer Gesamtheit "Translucidos" nennt, was im Portugiesischen so viel heißt wie "durchscheinen, durchleuchten". Andrea Ebert versucht dagegen in ihrer Serie "Meister Kaisers Seite" mit großformatigen Farbfotos und Collagen, das Leben alter Menschen und ihren Lebensraum zu entdecken, was sich meist dem öffentlichen Blick verbirgt.
Sommermysterium
Wasser ist für uns Erwachsene, die wir doch mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen stehen, ein lebenswichtiges und nützliches Element. Doch es ist zugleich auch bedrohlich, unheimlich und böse. Die Künstlerin Christiane von Enzberg hat sich nun mit Wasser, Babies und deren "Tauchreflex" beschäftigt und präsentiert in ihrer gleichnamigen Ausstellung Fotografien von Säuglingen, die sich im Wasser pudelwohl fühlen, so dass man den Eindruck bekommt, sie hätten ihr verlorenes Zuhause wiedergefunden.
Sommerpelz
Helen Chos Fotographien und Installationen erinnern an kalte Wintertage und die gemütliche Wärme von kuscheligen Wollsachen. Doch ihre gestrickten weißen Mohair-Objekte haben durchaus auch etwas Geheimnisvolles, denn zusammen mit den taktilen Reizen des Materials - flauschig, pelzig, weich - wirken die in schwarz-weiß gehaltenen und pflanzen- oder tierähnlichen Wollkreaturen auf der durchscheinenden Haut der Fotomodelle erotisch und fremdartig sinnlich.
Sommerloch
Wem es draußen zu heiß ist, kann bis zum 6. August in den kühlen Untergrund abtauchen. Die Wasserspeicher am Wasserturm in Prenzlauer Berg sind wieder offen. Im Großen Speicher erfüllt die Installation "Reservoir IV - Terratektura" die kirchenschiffartigen Gewölbe mit Licht und Klang. Im Kleinen Wasserspeicher findet unter dem Titel "Er(d)Töne" eine Reihe von Musik- und Tanzveranstaltungen statt.
Sommernacht
Der Kunstverein ACUD will sich zur 8. Langen Nacht der Museen einem brisanten Thema widmen. KarikaturistInnen, CartoonistInnen und ComicmacherInnen sind dazu eingeladen, sich mit "Kultur & Spekulanten - Im ACUD ist der Teuffel los" auseinander zu setzen und aufs Papier zu bringen, was sie davon halten. Natürlich steht dabei die Verhökerung des Hauses in der Veteranenstraße, dem Zuhause des ACUD, durch den "teufflischen" Makler im Mittelpunkt. Außerdem erwarten die Besucher eine Comic-Party und viele Künstler, die vor Ort zeichnen, lesen und Musik machen. Reichlich Essen und Getränke werden auch da sein.
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Ausgabe 07 - 2000 |