Ausgabe 4 - 2005 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Fortgesetzter Streit um das Babylon

Auf einer gut inszenierten Pressekonferenz wurden am 13. April Timothy Grossman und Tobias Hackel (K&K Kino-und-Konzerte GmbH, Bálazs-Kino), die Geschäftsführer der Neue Babylon Berlin GmbH, als zukünftige Betreiber des Kinos Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz vorgestellt. Das Haus soll künftig mit einem Mischkonzept aus 51 Prozent Kommunalem und 49 Prozent Programmkino bespielt werden. Man plant, mit unterschiedlichen Projekten an die Tradition des Babylon anzuknüpfen. Christian Berg, Mitglied der Findungs- und der zweiten Auswahlkommission, war gezwungen, die formale Richtigkeit der Entscheidung zu verteidigen. Kultursenator Thomas Flierl zeigte sich zuversichtlich, ein gutes Konzept gefunden zu haben, und betonte, daß mit Grossman kein „alter Freund" den Zuschlag erhalten habe. Das sehen die Mitbewerber – der Verein Filmkunsthaus Babylon, die Kinos Hackesche Höfe/Central und EYZ Kino GbR – anders. Ihrer Ansicht nach weist das ganze Verfahren in höchstem Maße Ungereimtheiten auf: „Der Verdacht, daß der Bewerberkandidat Timothy Grossman von Anfang an durchgesetzt werden sollte, hat sich mehr und mehr bei uns als den am Verfahren beteiligten Mitbewerbern erhärtet." Ob für die Kinobesucher eine gute Lösung gefunden wurde, bleibt abzuwarten. Grossmans Firma hatte sich mit der Organisation des „ProSieben Kino Open Air Schloß Charlottenburg" im letzten Sommer empfohlen.

Sven Großmann/Peter Stirner

 
 
 
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