Ausgabe 11 - 2002 berliner stadtzeitung
scheinschlag

Diese Ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Impressum


Zur Homepage

Umsonst Taxifahren in Neukölln

Neukölln ist eigentlich kein Bezirk, an den man denkt, wenn es um Kunst und Kultur geht. Eher fällt einem ein schmuddeliger Arbeiterbezirk ein, in den man nur zieht, wenn man in den angesagteren Stadtteilen keine Wohnung findet. Aber Neukölln hat auch anderes zu bieten: Am 28. November hatten Kunstfans die Möglichkeit, von 20 Uhr bis Mitternacht 13 Neuköllner Galerien und Ateliers einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Zu entdecken gab es eine sehr vielschichtige und lebendige Kunstszene. Und man durfte sogar umsonst Taxi fahren.

Im Schillerpalais startete die sogenannte „Nacht und Nebel"-Aktion mit der Installation ... aber sie vergessen, dass die fragliche Tür sich öffnen wird von Ruth von Mengersen, Yueyang Wang, Martina Becker und Daniel Wiesenthal. Die Ausstellung fügt sich zusammen aus schimmernden Kugeln, großformatigen Ölbildern und Musik, die eigens dafür komponiert wurde. Im „Evolutionsbüro" von Rainer Wiezcorek erwartete den Besucher ein kleines, aber dafür um so volleres Künstleratelier. Die farbenfrohen Zeichnungen und Acrylbilder standen in mehreren Lagen übereinander. Einblicke in ganz andere Kunst durfte man im Edelstahlatelier von Karl Menzen gewinnen. Man bewunderte in Ruhe fertige und unfertige Arbeiten, betrachtete Skizzen und Entwürfe, schlürfte den leckeren Glühwein und plauderte mit anderen Gästen.

Auch in den zehn anderen Galerien und Ateliers wurde viel besichtigt, diskutiert, zugehört, oder, wie im Rollberg-Atelier, zusammen mit dem Künstler John C. Berry selbst gemalt. Etwas gedämpfter war die Stimmung in der Galerie Bulk von Thomas Kretzschmer. Für den kleinen Ausstellungsraum in der Bendastraße war es der letzte Abend, da der Mietvertrag auslief.

„Nacht und Nebel war ein voller Erfolg", freut sich Organisatorin Sigrid Westenfelder vom Schillerpalais, „man erreicht bei einer gemeinsamen Aktion viel mehr Publikum. Bisher haben wir noch keine einzige negative Kritik bekommen, und immerhin waren vorsichtig geschätzt zwei- bis dreihundert Leute mit den Taxis unterwegs." ?

kp

> Die Installation „... aber sie vergessen, dass die fragliche Tür sich öffnen wird" ist noch bis zum 21. Dezember im Schillerpalais, Schillerpromenade 4, zu sehen

© scheinschlag 2002
Inhalt dieser Ausgabe | Home | Aktuelle Ausgabe | Archiv | Sitemap | E-Mail

  Ausgabe 11 - 2002