Ausgabe 23 - 1998berliner stadtzeitung
scheinschlag

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kurznachrichten

offenes acud
Das Kulturhaus ACUD bleibt entgegen anderslautender Gerüchte offen. Nach einer Begehung mahnte die Bauaufsicht unter anderem den Einbau von Notausgängen an - betroffen ist vor allem das Kino. Die Baumaßnahmen werden in den nächsten Wochen durchgeführt, beeinträchtigen den laufenden Veranstaltungsbetrieb jedoch nur unwesentlich. Obwohl diese Bauarbeiten weitere Löcher in die Kassen reißen, ist der ACUD-Kunstverein optimistisch, den Kauf ihres Hauses in der Veteranenstraße noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen. Unterstützung jeglicher Art wird mit Freuden entgegengenommen.

uniform
Pünktlich zum Winterbeginn verschenkt die Agentur MediaCare mehr als 1000 warme Jacken und Thermohosen an Obdachloseninitiativen und Hilfsorganisationen, die die Kleidung an Bedürftige weiterverteilen. Die ungetragenen Kleidungsstücke stammen aus den Beständen der aufgelösten Berliner Wachpolizei, sind strapazierfähig, unempfindlich, dezent grau und wirken kaum uniformartig, so daß niemand Sorge haben müsse, durch Uniformierung sofort als Obdachloser erkennbar zu sein. In Frage kommende Organisationen können sich melden unter fon 39 90 24-19, fax -39.

offene klinik
In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die Bürgermeister der Bezirke Tiergarten, Mitte und Wedding für den Erhalt des Krankenhauses Moabit aus. Im aufsehenerregenden Krankenhausgutachten ist die Moabiter Klinik zur Schließung vorgesehen. Nach Ansicht der drei Bürgermeister ist das Krankenhaus Moabit unverzichtbar, weil es das einzige Haus in der Verantwortung des künftigen Zentralbezirks ist. Das Gutachten ging von veralteten und falschen Zahlen aus - das Krankenhaus arbeite wirtschaftlich und bedarfsgerecht, heißt es in der Erklärung. Zudem ist es mit etwa 1600 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in Tiergarten.

verkauf
Das Abgeordnetenhaus hat beschlossen, landeseigene Anteile der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Gehag an eine Holding aus RSE Grundbesitz- und Beteiligungs-AG und Hamburger Landesbank zu verkaufen. Das Land Berlin behält lediglich 25 Prozent der Aktien. Der baupolitische Sprecher der PDS-Fraktion Bernd Holtfreter kritisiert den Verkauf als "Akt ohne Not". Die kurzfristige Haushaltsentlastung gehe mit erheblichen wohnungspolitischen Risiken einher. Das Land Berlin schränkt damit seine Möglichkeiten, eine sozialverträgliche Wohnungspolitik zu gestalten, weiter ein. Der Gehag gehören in Berlin über 30000 Wohnungen.

neuschreib
Zu Weihnachten bekommen die Berliner Verwaltungsmitarbeiter eine Broschüre mit den wichtigsten Regeln der neuen Rechtschreibung. Als Weihnachtsmann tritt der Kaufhausbesitzer Peter Dussmann auf, der die von der Innenverwaltung in Auftrag gegebene Broschüre bezahlt. Innensenator Werthebach bedankte sich artig für das Sponsoring, Dussmann freut sich über die gelungene Werbeaktion. Eine Abbildung seines "Kulturkaufhauses" ziert das zwölfseitige Heft, das in einer Auflage von 90000 Exemplaren gedruckt wird. Die Berliner Verwaltung benutzt ab Januar die neue Rechtschreibung, übergangsweise soll bis Ende 1999 auch noch die alte Schreibweise gelten.

umbenennung
Ein Teil der Schulstraße in Wedding wurde am 27. November in Heinz-Galinski-Straße umbenannt. Es betrifft den Abschnitt vor dem Jüdischen Krankenhaus zwischen Osloer Straße und Exerzierstraße, also die bisherigen Hausnummern 61 bis 90. Heinz Galinski war langjähriger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland.

offene redaktion
Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a, Nähe Rosenthaler Platz. Über zukünftige Autoren, die z. B. über Stadtpolitik in Friedrichshain und Wedding schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Nächstes Treffen am Samstag, 5. Dezember um 14 Uhr. Das darauffolgende findet genau 14 Tage später statt.

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